Presse

Zu dem Buch „Münchner Gschicht als Gedicht"

Artikel aus dem Münchner Merkur vom Juni 2017

Artikel aus der Süddeutschen von 2017

Artikel der Wochenzeitung FORUM für den Münchener Norden vom 10.08.2016

Zu dem Buch „Gar nicht so lange her"

Artikel des Freisinger Tagblatts (merkur-online.de) vom 9.10.14

Mit 84 ab in die Multimedia-Welt

Artikel der tz-online.de vom 6.12.12

 

Wenn ihre Mutter von einst erzählte, lauschte die kleine Hildegard mit großen Ohren. Was waren das für spannende Geschichten: wie die Großmutter Tannenzapfen verkaufte, um ihre Kinder durchzufüttern. Über den Winter 1928/29, der so kalt war, dass ihre Eltern das Eis von den Wänden bügelten. Jetzt, mit 84, hat Hildegard Pflügler die Geschichte ­ihrer Familie niedergeschrieben. Dabei wusste die Münchnerin vor ein paar Jahren nicht mal, wie man einen PC einschaltet!

 

Vor drei Jahren legt die ehemalige Lehrerin mit dem Buch los – handschriftlich. „Es ging zackzack. Ich hatte alles schon im Kopf.“ Sie schreibt und schreibt. Vom harten Leben der Großmutter, die 16 Kinder bekommt, von denen nur vier überleben. Von ihrem Onkel, der 1917 als 18-Jähriger in den Ersten Weltkrieg einrückt. Wie nach der Wirtschaftskrise 1923 ein Laib Brot 260 Milliarden Mark kostet. Die Ereignisse hat die Autorin aus Erzählungen rekonstruiert. „Früher hat man nicht ferngesehen. Da saß man zusammen.“ Auch ihre Erinnerungen hat sie festgehalten. Wie sie im Zweiten Weltkrieg als Schülerin Bauern gegen Essen beim Hopfenzupfen half. Wie ein Bombenangriff in München Hildegard und ihre Mutter am Hauptbahnhof überraschte. „Wir rannten in den U-Bahnschacht, der gebaut wurde. Jeder schrie.“ Nach dem Krieg gab es gekochte Brennnesseln und Löwenzahnsalat, aus Bettwäsche wurde Kleidung genäht. „Wer keine Quelle für Lebensmittel hatte, verhungerte.“

Ihre Aufzeichnungen hat die Seniorin selbst in den Computer getippt – beigebracht hat es ihr eine alte Freundin, bei Problemen half ein Student. „Erst hatte ich Angst vor dem Gerät. Aber das war ganz einfach. Man muss sich nur trauen!“ Zum 84. bekam sie von ihrem Sohn ein Laptop. Jetzt hat ein Verlag Gar nicht so lange her (181 Seiten) als Buch auf Bestellung veröffentlicht.

 

„Man merkt erst beim Vergleich von früher und heute, wie gut wir es haben“, sagt die Autorin. Ein Nachfolge-Buch wird es aber nicht geben: „Meine Augen lassen nach. Jetzt schreibe ich nur noch Kurzgeschichten und Gedichte!“

 

C. Schmelzer

Glück trotz Armut

Artikel der Schwabmünchner-allgemeine.de vom 28.5.12

Ihre eigenen Erfahrungen und die Erzählungen ihrer Verwandten, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, haben Hildegard Pflügler seit Langem fasziniert. Im Jahr 2009 fand die heute 84-Jährige, die lange als Lehrerin in München gearbeitet hat, endlich Zeit, ihre Familiengeschichte aufzuschreiben. Daraus ist ihr Buch „Gar nicht so lange her“ entstanden, aus dem Hildegard Pflügler in der Stadtbücherei vorlas.

Sie erzählte mit Humor und Freude von ihrem eigenen Leben und wie sie durch ein Tagebuch ihres Großvaters auf die Idee gekommen war, ihre Familiengeschichte aufzuschreiben. In ihrem Buch berichtet sie von Wohnungsnot und Armut in der Zeit der Industrialisierung, von 15 Geschwistern ihrer Mutter, von denen nur drei weitere das Erwachsenenalter erreichten, von einem Onkel, der im Krieg fiel, von Arbeitslosigkeit und Inflation, von der Kristallnacht 1938 und von Fliegerangriffen – und davon, wie beispielsweise ihre Großmutter sich ihre Lebensfreude immer bewahrte.

 

Foto: Janina Reiter

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© Hildegard Pflügler
Hildegard Pflügler
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